Neue veröffentliche Studie in den Fachmagazinen: Kaltplasmatherapie bei der Behandlung von Wundheilungsstörungen. Eine klinische Anwendungsbeobachtung bei zehn Patienten einer dermatologischen Tagesklinik.
Klinische Anwendungsbeobachtung der Kaltplasmatherapie bei der Behandlung von Wundheilungsstörungen
28.06.2022
Neben chronischen Wunden stellen Wundheilungsstörungen, sowohl postoperativ als auch nach einer vermeidlichen Bagatellverletzung, bei etwa 1 % der deutschen Bevölkerung ein ernst zu nehmendes Problem dar. Laut RKI liegt die Prävalenz von postoperativen Wundheilungsstörungen in Deutschland bei knapp 25 % der Operationen und ist damit die häufigste nosokomiale Komplikation. Bei der Behandlung von Wundheilungsstörungen sowie der Therapie chronischer Wunden, kann die Kaltplasmatherapie einen wertvollen Beitrag leisten. Bei kaltem atmosphärischem Plasma handelt es sich um ein teilweise ionisiertes Gas, dessen therapeutische Wirkung unter anderem auf reaktiven Sauerstoff- und Stickstoffspezies beruht.
Methodik: Ein handbetriebenes mobiles, batteriebetriebenes Kaltplasmagerät wurde bei zehn Patienten (19 Wunden) mit Wundheilungsstörungen der dermatologischen Tagesklinik zusätzlich zur Kausaltherapie eingesetzt.
Ergebnisse: Insgesamt acht Wunden heilten vollständig, bei acht weiteren Wunden konnte eine Verbesserung festgestellt werden. Insgesamt erreichten 15 der 19 Wunden (79 %) im Durchschnitt nach 7 Behandlungen eine Reduktion der Wundgröße von 40%. Drei Wunden sprachen nicht auf die Behandlung an.
Schlussfolgerung: Die Behandlung von chronischen Wunden mit Kaltplasma ist als Ergänzung zur leitliniengerechten Therapie effektiv und heilungsfördernd, sogar, wenn die Wunde bereits lange Zeit besteht und Narbengewebe aufweist. Wie bei chronischen Wunden zeigt auch bei postoperativen Wundheilungsstörungen Kaltplasma eine positive Wirkung auf den Heilungsverlauf.